DER RHYTHMUS DER STRASSE

Body-Percussion steht für die Klangerzeugung mit dem eigenen Körper. Dabei werden alle Körperteile eingesetzt, um Beats durch Klatschen, Klopfen, Stampfen oder andere kreative Geräusche zu kreieren. Schon kleine Variationen, wie mit flacher oder hohler Hand klatschen, können aus der gleichen Bewegung ganz unterschiedliche Klänge erzeugen. Das verwandte Street-Percussion ist spätestens seit der erfolgreichen Show „STOMP“ weltweit ein Begriff. Dabei werden Klänge und Rhythmen zusätzlich durch kreative Nutzung von Gegenständen erzeugt, die in unserer alltäglichen Umgebungen und im urbanen Umfeld zu finden sind. So werden etwa Besen, Eimer oder Einkaufswagen zweckentfremdet und ihre Alltags-Klänge zu kreativen Beats und Kompositionen kombiniert.

Der Ursprung von Body-Percussion reicht im Prinzip bis in die Steinzeit zurück. Schon damals wurden der eigene Körper und die durch ihn erzeugten Klänge als Kommunikationsinstrument benutzt. Und zwar nicht nur von Menschen, sondern auch im Tierreich – etwa Gorillas, die sich auf die Brust schlagen um zu zeigen, dass sie groß und mächtig sind. Bei StreetSkillz nutzen wir Body- und Street-Percussion als kreatives Ausdrucksmittel und als „Instrument“, um den eigenen Körper, seine Wahrnehmung und die Wahrnehmung der eigenen Umwelt zu trainieren. Durch die Ausführung werden Motorik, Rhythmusgefühl, Körperkoordination und Kreativität geschult und fast alle Sinneskanäle sensibilisiert. Die pädagogischen Effekte die mit Body-Percussion erreicht werden können sind dabei vielfältig, nachhaltig und niedrigschwellig. Für die Ausführung wird quasi nichts weiter benötigt als der eigene Körper und die örtliche Umgebung, so dass die Body-Percussion in der Schule ideal für Bewegungspausen, Aufmerksamkeits-Fokussierungen oder einfach als Schulhofspiel genutzt werden kann. Somit können wichtige Faktoren wie z.B. die Auseinandersetzung mit der eigenen Körperlichkeit oder aber das soziale Miteinander spielerisch erarbeitet werden.

In der Pädagogik ist dieser Ansatz auch aufgrund seiner Barrierefreiheit spannend. Er lässt genug Raum, dass Anforderungen mit den Möglichkeiten des eigenen Körpers umgesetzt werden, gleichzeitig aber auch eben genau für individuelle körperliche Voraussetzungen Chancen bietet, diese vorteilhaft zum Einsatz zu bringen. Es befähigt die Teilnehmer, ihren Körper als Mittel kreativer Kommunikation zu verstehen und einzusetzen. Dadurch lernen sie etwas zu erschaffen, einzig und allein mit ihren eigenen individuellen Voraussetzungen, Fähigkeiten und ihrer Umgebung.